Ich betrachte eine Vielzahl von Menschen, deren Hoffnung angesichts der globalen Zerstörung und der scheinbar unüberwindbaren Probleme erloschen ist, dass eine ähnliche Frühlingsmetamorphose, wie sie die Schmetterlinge durchleben, noch möglich ist. Was benötigen diese desillusionierten Seelen, damit das gegenwärtige Erwachen des Frühlings draußen in der Natur auch in ihren Herzen und Gedanken Einzug halten kann?

Diese Frage bleibt für mich von zentraler Bedeutung. Es ist offensichtlich, dass sie die Gelegenheit brauchen, wieder eine Verbindung zu ihrem Innersten herzustellen, sich von dem berühren zu lassen, was ihnen wahrhaft wichtig ist und danach strebt, sich zu entfalten. Einigen gelingt dies; sie folgen ihrem “Inneren Ruf”, und so geschieht die Metamorphose wie von selbst.

Als Psychotherapeutin interessiert mich insbesondere, was dieser “innere Ruf” sein könnte, wie er entsteht und warum manche Menschen ihn kennen, während andere nicht. Vielleicht, wie der kleine Prinz von Saint-Exupéry es formulierte, kann man ihn nur mit dem Herzen hören, doch diese Fähigkeit schwindet oft, wenn das Leben uns in Problemen verstrickt. Doch für jene, die sich aus diesen Fesseln befreien können, wird die innere Stimme wieder vernehmbar. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass alles, was in ihnen schlummert, wieder erblühen kann, wenn die Hemmnisse beseitigt sind. Dieses innere Streben nach Entfaltung ist das Wesensmerkmal von allem Lebendigen. Es erlaubt Wunden zu heilen und das volle Potential zu entfalten.

Diese innere Stimme ist wie ein inneres Gedächtnis, das uns an unsere unbeschwerte Entfaltung erinnert und uns auf den richtigen Weg zurückführt, wenn wir uns verirrt haben. Es ist ein Ruf, der uns aus unseren Verstrickungen befreit und uns ermöglicht, unser volles Potenzial zu entfalten. Es ist eine Erinnerung daran, was wir sein könnten, wenn wir uns selbst treu bleiben und dem Pfad der inneren Entfaltung folgen.

Es wäre schön, wenn wir einander dabei unterstützen könnten, diese Stimme wieder klarer zu hören und einander zu ermutigen, ihr zu folgen.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Lilianna Heitmann | Salutogenese Institut
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